Auf nach Peru! – 6. Station: Cuzco, Machu Picchu und das Heilige Tal

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Ulrike

Hallo, ich bin Ulrike. Ich arbeite seit 2009 bei MEXICO MIO. Hier schreibe ich über Aktuelles und Besonderes aus Mexiko. Wenn ihr Fragen habt oder meine Reiseberatung in Anspruch nehmen möchtet, hinterlasst einfach einen Kommentar oder schreibt mir eine Email an ulrike@mexico-mio.de.

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Machu Picchu in PeruNach unserer interessanten Fahrt mit dem Inka-Express von Puno nach Cuzco stand nun der Höhepunkt unserer Peru Rundreise bevor: Machu Picchu!
Wir waren abends im Dunkeln in unserer Eco Lodge in der Nähe von Urubamba angekommen und erhielten am nächsten Morgen gleich einen Vorgeschmack auf die üppige Vegetation bei Machu Picchu. Unsere Bungalows lagen in einem üppig wuchernden Garten. Nach der kargen Landschaft auf dem Altiplano war das wirklich ein herrlicher Anblick.

Zugfahrt nach Machu Picchu

Unsere Fahrt nach Machu Picchu begannen wir an der Bahn-Station in Ollantaytambo. Der Zug von PeruRail fährt von Cuzco  nach Ollantaytambo und dann weiter nach Aguas Calientes. PeruRail bietet drei Service- und Preisklassen an: der Service „Hiram Bingham“ – benannt nach dem „Entdecker“ von Machu Picchu – ist sozusagen die „1. Klasse“. „Backpacker“ ist der günstigste Service, fährt jedoch auch zu ungünstigeren Zeiten. Wir benutzten den Service „Vistadome“, der zu einer halbwegs angenehmen Zeit losfährt und trotzdem noch relativ früh in Aguas Calientes eintrifft. Die Fahrt war spektakulär, denn die Fenster offenbarten tolle Blicke auf schneebedeckte Viertausender und den immer dichter werdenden Bergnebelwald. Viele Leute denken, dass Machu Picchu sehr hoch liegt. Tatsächlich liegt Aguas Calientes jedoch „nur“ auf 2080 m – von hier nehmen die Touristen einen Bus nach Machu Picchu, dann immerhin auf 2400 m Höhe.

Moskitos und Sandfliegen in Machu PicchuKurz vor dem Sprung? Lama in Machu Picchu

Wenn man sich also schon auf dem Altiplano oder in Cuzco akklimatisiert hat, stellt nicht die Höhe ein Problem dar … sondern die Moskitos. Wir wunderten uns noch, warum unsere Führerin sich Handschuhe anzog und auch sonst eher „eingemummelt“ aussah. Nach wenigen Minuten wussten wir es: Trotz der Höhe und einem leichten Wind stürzten sich die Moskitos von Machu Picchu auf jeden Flecken nackte Haut. Nach 20 min sahen wir schon rot gepunktet aus (die Nachwirkungen sind bis jetzt zu spüren – wir alle haben unsere Narben von den Mückenstichen davon getragen…). Ein guter Moskito-Schutz (am besten die Empfehlung vom Tropeninstitut kaufen!) ist in Machu Picchu unerlässlich!

Geführte Besichtigung Machu Picchus

Unsere Führerin zeigte und dann in ca. 3 Stunden die beeindruckende Ruinenanlage – eine geführte Besichtigung ist zu empfehlen, denn das Gelände ist so groß und man kann gar nicht alle Details entdecken bzw. sich im Reiseführer anlesen. Sie legte ganz besonderen Wert darauf, uns die „Energiezentren“ zu zeigen. Sie erzählte uns, dass sie als Übersetzerin für ein Forscherteam tätig war, das viele „Energiepunkte“ durch die Messung der magnetischen Felder fand. So lehnten wir uns an den Fels in Meerschweinchenform“ neben dem „Tempel des heiligen Felsens“ und hielten unsere Hände über die Ecken des „Sonnensteins“. Mal sehen, welche guten Energien aus Machu Picchu in uns wirken werden…
Waghalsige Baukunst, die Jahrhunderte überdauert - Machu PicchuZu jeder Ecke, jedem Gebäude und jedem Stein gibt es eine interessante Geschichte bzw. mehrere Deutungsmöglichkeiten zu erzählen. Tatsächlich weiß man bis heute nicht, welche Funktion die Stadt Machu Picchu im damaligen Inka-Reich erfüllen sollte. Beispielsweise geben die kleinen Gebäude mit den niedrigen Eingängen den Wissenschaftlern schwere Rätsel auf, denn die Inkas waren – das beweisen Skelettfunde – eigentlich sehr groß. War Machu Picchu also eine Stadt für Kleinwüchsige / Frauen / Kinder?? Wer sich einmal in die Materie vertieft, wird die interessantesten und absurdesten Erklärungen finden.
Die Größe der Ruinenanlage und vor allem ihre Lage ist einfach umwerfend! Ganz weit unten im Urubamba-Tal konnten wir die Eisenbahnschienen liegen sehen – vom Zug aus sieht man jedoch kein Eckchen der Stadt Machu Picchu. Deswegen entdeckten die Spanier damals auch nicht die heilige Anlage der Inkas. Wer einen Blick von oben runter auf die Ruinenstadt werfen möchte, der sollte entweder die Wanderung auf dem sogenannten Inka-Trail mitmachen oder auf den Huayna Picchu steigen.
Blick über die Ruinen zum Sonnentor - Machu PicchuDer Inka-Trail führt zum Intipunku und dem „Sonnentor“, ca. 30 min von Machu Picchu entfernt. Ein spektakulärer Blick auf die Ruinenstadt umgeben von Tälern und den hohen, dicht bewachsenen Bergen bietet sich! Täglich darf außerdem eine begrenzte Anzahl an Besucher auf den Huayna Picchu, den „jungen Gipfel“, klettern. Der Aufstieg ist recht beschwerlich und dauert ca. 1 h, aber die Sicht ist atemberaubend!
Unsere Tour nach Machu Picchu enthielt auch ein Mittagsbuffet im Hotel Machu Picchu Santuary Lodge direkt unterhalb von Machu Picchu. Hier kann man auch übernachten um am nächsten Morgen gleich frühs als Erster die Ruinenanlage betreten zu können.

Aguas Calientes oder Machu Picchu Town

Machu Picchu liegt inmitten von üppigem BergnebelwaldNach dem ausführlichen Besichtigungsprogramm und dem üppigen Menü machten wir uns glücklich und etwas geschafft auf den Rückweg nach Aguas Calientes. Hier wollten wir noch bei einem Kaffee entspannen bis der Zug zurück nach Ollantaytambo losfuhr. Aguas Calientes ist wirklich ein Touristenort, an dem sich die Hotels und Restaurants aneinander reihen. Aber auch hier gilt, das es ein günstiger Aussichtspunkt für den Besuch von Machu Picchu ist, denn man kann gleich am Morgen den ersten Bus zu der Ruinenstadt nehmen.
Im Zug wurde noch ein besonderes Spektakel veranstaltet, denn die Zugbegleiter machten eine Modenschau (die Wollprodukte waren auch schön, hatten natürlich aber auch ihren Preis).

die Eco Lodge im Urubamba-Tal

Chinchero, Moray und Maras

Nach dem überwältigenden Tag in Machu Picchu brauchten wir ein paar Tage Entspannung. Dafür war die Eco Lodge bei Urubamba genau das Richtige. Wir machten nur ein paar Spaziergänge, fuhren mit dem „Taxi Cholo“ (die Dreiräder, die mich schon in Lima so faszinierten 😉 ) ins Dorf-Zentrum und besuchten den Sonntagsmarkt in Chinchero.
Wer es nicht bis nach Pisac auf den Markt schafft, für den stellt der Markt in Chinchero eine schöne Alternative dar. Er ist zwar nicht so groß, aber angeblich noch ursprünglicher. Inzwischen fahren jedoch auch schon mehrere Touristenbusse frühs und vor allem dann am Nachmittag dorthin. Wir waren von den Textil-Angeboten jedoch so fasziniert, dass wir es gar nicht schafften, den „ursprünglichen“ Markt mit Obst, Gemüse etc. anzuschauen und den „Trueque“ – den Tauschhandel zwischen den Einheimischen – zu beobachten. Über Mittag war das Örtchen und der Markt dann erst einmal ausgestorben.
Der Sonntagsmarkt in Chinchero - in der Mittagszeit wie ausgestorbenIn Chinchero gibt es außerdem noch Inka-Ruinen, auf die wir durch Zufall stießen. Das Örtchen, das zum Teil noch auf Inka-Mauern steht, ist sehr hübsch und sehenswert. In den Innenhöfen der gepflegten Häuser befinden sich kleine Webmanufakturen und andere Kooperativen. Unser Mittag in einem Restaurant oberhalb des Marktes war nicht nur sehr lecker, sondern auch interessant, denn der Eigentümer hatte Lust auf einen Schwatz über seine Reise nach Deutschland und seine Ambitionen, Deutsch zu lernen.
Unsere Entspannungstage neigten sich schnell dem Ende zu und so erwartete unser Fahrer Victor uns für die Rückreise nach Cuzco. Wir hatten mit ihm ausgemacht, dass er uns noch die Salzterrassen von Maras und die Inka-Terrassen von Moray zeigen sollte.
Die Salzterrassen von Maras - PeruDie Salinas de Maras sehen beeindruckend aus, wenn man von der Straße auf die schneeweißen Salzpfannen schaut. Die ersten Salzterrassen wurden  von den Inkas angelegt, inzwischen reihen sich hunderte der Pfannen aneinander. Aus einer Quelle im Berg gelangt salzhaltiges Wasser in die kleinen Auffangbecken. Durch die Sonneneinstrahlung vedunstet das Wasser und das Salz setzt sich ab. Die Arbeiter standen mit nackigen Füßen in dem Salzwasser und schleppten riesige Säcke die steilen Wege herauf. Unsere Investition in ein Beutelchen mit „Anden-Salz“ hat sich jedenfalls gelohnt…
Die Terrassen von Moray - PeruAnschließend fuhr uns Victor zu den Terrassen von Moray – die trichterförmigen Terrassenfelder wurden von den Inkas für landwirtschaftliche Versuche genutzt. Da die Temperaturunterschiede zwischen den einzelnen Terrassen sehr hoch sind (die Trichter sind ca. 45 m tief und eine Terrasse ist ca. 1,80 m hoch), konnten die Inkas ausprobieren, wie Getreide- und Gemüsesorten auf die verschiedenen klimatischen Bedingungen reagierten. Wir staunten nicht schlecht, wie symmetrisch die Trichter angelegt waren. Da die Regenzeit noch nicht angefangen hatte, waren die Terrassen noch nicht so grün bewachsen, aber trotzdem toll.

Cuzco, der Nabel der Welt

Die Reste des Coricancha Tempel in CuzcoDann fuhren wir nach Cuzco, wo wir noch zwei Nächte im Hotel Garcilaso II verbrachten. Das Hotel befindet sich in einem schön sanierten Kolonialhaus mit großzügigem Hof. Bei den Zimmern hatten wir teils Pech (wir wohnten in einer kleinen Bucht ohne Fenster), teils Glück (die anderen wohnten in großen, hellen Zimmern mit antiken Möbeln), aber wir wollten ja sowieso nicht die ganze Zeit im Hotel bleiben.
In Cuzco lohnt es sich auch, ohne ein konkretes Ziel einfach ein bisschen durch die Straßen zu bummeln. Überall entdeckten wir die Inka-Mauern, auf denen die Spanier ihre Kirchen und Häuser errichteten.

Hatun Rumiyoc

Da es schon Abend wurde, war die „Hatun Rumiyoc“ – die Straße des Großen Steins – recht leer und wir kamen schnell zu unserem Foto mit dem zwölfeckigen Stein. Von hier erhielten wir für ein paar Soles eine persönliche Führung rund um den Häuserblock – die jungen Guides bieten Ihre Dienste jedem Touristen an, geben sich aber auch Mühe bei ihren Ausführungen. Perfekt gebaute Inka-Mauern in CuzcoDie richtige „City-Tour“ machten wir erst am nächsten Tag.

San Pedro Markt Cuzco

Frühs teilte sich unsere Gruppe auf – wir gingen auf den Mercado San Pedro und stöberten durch die angrenzenden Straßen. Hier gab es alles: Gemüse, Obst, Kräuter, Blumen, Stoff, Reisetaschen, DVDs, Fleisch, Brot usw. In einem Durchgang hörten wir komische Quietschgeräusche, denn hier wurden wohlgenährte Meerschweinchen (eine peruanische Delikatesse) verkauft. Mitten auf der Straße stand ein fliegender CD-Händler und spielte mit seiner tragbaren Lautsprecheranlage Cumbia, während Tomaten um seine Füße kullerten.

City Tour Cuzco

Nachmittags besichtigten wir dann die Kathedrale an der Plaza de Armas. Neben viel Gold und Prunk erwartete uns ein amüsantes Gemälde, auf dem das letzte Abendmahl von Jesus dargestellt ist. Jesus und seine Jünger essen „Cuy“: ein geröstetes Meerschweinchen liegt gut erkennbar in der Mitte der Essenstafel. Außerdem erhielten wir eine kurze Führung durch die Kirche Santo Domingo, die auf den Mauern des Sonnentempels „Coricancha“ erbaut wurde. Die Perfektion, mit der die Inkas die Steinmauern errichteten (es passt wirklich keine Stecknadel und kein Papier zwischen die einzelnen Steine!), ist atemberaubend. Gleichzeitig liefen uns kalte Schauer über den Rücken, als wir die Bauten der Spanier direkt auf den heiligen Stätten der Inkas sahen. Anschließend wartete wieder Victor auf uns, denn wir hatten noch die sagenumwobene Ruinenanlage Saqsayhuaman sowie Kenko, Tambo Machay und Puca Pucara auf dem Plan.

Saqsayhuaman - riesige Steinblöcke und überwältigende DimensionenSacsayhuaman

Saqsayhuaman kann man auch durch eine Wanderung erreichen, allerdings sollte man sich schon akklimaisiert haben und auch über Kondition verfügen. Die Anlage ist wieder einfach nur erstaunlich: riesige Felsblöcke wurden zurecht gemeißelt und dann – ohne Mörtel – übereinander geschichtet. Das Hauptbauwerk besteht aus drei derartigen Mauern. Natürlich fragten wir uns, wie die Arbeiter der Inkas das mit bloßer Menschenkraft – ohne Kran und Motor – geschafft haben? Unsere Führerin sagte uns mit viel Koka und Konzentration… Von Saqsayhuaman bot sich uns ein toller Blick auf Cuzco. Der Weg zurück zum Van war dann allerdings wie ein Spießroutenlaufen, denn alle Händler wollten noch unbedingt Souvenirs verkaufen. Auf unserer Reise hatten ja wirklich an jeder Station Händler mit ihren Waren gewartet, aber nur in Cuzco waren sie wirlich aufdringlich. Cuzco war aber natürlich auch ein außerordentlich touristisches Ziel.

Kenko

Den nächsten Stopp legten wir in Kenko (oder Q’enqo) ein. Hier wurde in einen natürlichen Felsbrocken ein verwinkelter Weg eingeschlagen und ein großer Altar errichtet. Auch hier kann man nur staunen, welch schwere Arbeiten schon vor mehreren hundert Jahren von Menschenhand ausgeführt werden konnten.

Tambo Machay

Tambo Machay verspricht ewige Jugend - PeruAnschließend fuhren wir nach Tambo Machay, dem Erholungsort der Inka-Herrscher. Hier sind an einer perfekt errichteten Inka-Wand zwei heilige Quellen zu sehen. Angeblich sind es „Jungbrunnen“, aber leider liegen sie hinter der Absperrung, so dass wir uns nicht unser Gesicht mit dem Wasser waschen bzw. davon trinken konnten. Tambo Machay liegt übrigens schon wieder auf knapp 4000 m. Wer gerade erst in Cuzco angekommen ist, den kann diese „City-Tour“ also wirklich anstrengen bzw. außer Atmen bringen…

Puca Pucara

Puca Pucara, die rote Festung in das rote Licht der Abendsonne getauchtPuca Pucara erreichten wir bei Sonnenuntergang. Die „Rote Festung“ leuchtete besonders schön in der Abendsonne. Da es mit einmal empfindlich kalt wurde, spazierten wir nur noch kurz durch die Ruinen und machten uns dann auf den Heimweg ins Hotel. Für uns war der Halbtagsausflug genau richtig, denn wir konnten nach 2 Wochen Rundreise einfach nicht mehr so viel aufnehmen. Wer jedoch mehr Zeit für Cuzco eingeplant hat, der kann sich an den einzelnen Stationen ruhig länger aufhalten…

Mit der Rückkehr ins Hotel waren wir dann auch schon am Ende unserer Peru-Reise angelangt. Vor uns lagen noch 3 Tage in Lima, die wir für die letzten Einkäufe und den Abschied von unserer (Schwieger-) Familie reserviert hatten.
Insgesamt wurden unsere Erwartungen an Peru und an die Rundreise voll und ganz erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen!
Die Landschaften in Peru sind grandios und atemberaubend. Für jeden Urlaubertyp ist etwas dabei – Großstadt, Kultur, Geschichte, Party, Wüste, Strand (dann vor allem im Norden in Richtung Ecuador – das steht als nächstes auf unserem Reiseplan), Berge, Eis & Schnee, leere Weiten, Seen, Tiere, der Dschungel (den hatten wir auch nicht dabei, ist aber auch für unsere nächste Peru Rundreise geplant), tolles Kunsthandwerk, sympathische und aufgeschlossene Leute, leckeres Essen usw.
Etwas wehmütig setzten wir uns in den Flieger nach Europa – aber eins ist sicher: Wir kommen bald zurück nach Peru!

Wie uns die Station Puno sowie die Weiterfahrt nach Cuzco gefallen hat, haben wir vorher erzählt.

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