Beim Dokumentarfilmwettbewerb Internationales Filmfest Innsbruck 2009 wurde dieser Film mit folgener Begründung ausgezeichnet: „La Vida loca zeigt ein Stück gnadenlose Realität. Gewalt wird nicht visualisiert, dennoch schwingt sie konstant im Hintergrund mit. Christian Poveda fand Zugang zu den salvadorianischen Jugendgangs „Mara 18“ und „Mara Salvatrucha“. Die Bandenmitglieder halten zusammen wie Pech und Schwefel. Sie haben und feiern ihre ganz eigenen Rituale.Einmal dort aufgenommen zu sein, bedeutet lebenslange Mitgliedschaft und vermeintlichen Schutz. Die Polizei hat gegen ihre Gewalt keine Chance.
Dass Povedas Werk kein Unterhaltungsfilm ist, wird nach den ersten Minuten deutlich: Starke Bilder und berührende Porträts verleihen dem Film ein menschliches Gesicht inmitten einer brutalen Welt und thematisieren den endlos scheinenden Teufelskreis.“ Die Untersuchung über die Entstehung des Phänomens Gewalt ist präzise und beeindruckend in Szene gebracht, ohne sie zu zeigen. Sie beschreibt den möglichen Entstehungsmythos des organisierten Verbrechertums und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft und somit die politischen und sozialen Hintergründe. Ein äußerst anspruchsvoller Film, der den Zuschauer möglicherweise etwas ratlos zurück lässt, vor allem da über die Brisanz der Situation in El Salvador in Europa sehr wenig bekannt ist.
In dreijähriger Arbeit hat der in Algier geborene Filmemacher das trostlose und gefährliche Dasein dieser Menschen beobachtet. Kurz nach Fertigstellung der Dokumentation bezahlte er seinen Mut mit seinem Leben. Unbekannte erschossen Poveda in seinem Wagen.
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