Semana Santa in Mexiko & Co.

By Published On: Dienstag, 26. März 20134,3 min read0 Comments on Semana Santa in Mexiko & Co.
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Während wir noch verzweifelt auf den Frühlingsbeginn warten, um endlich auch ein wenig in Osterstimmung zu kommen, wird in ganz Lateinamerika schon die „Semana Santa“, die „Heilige Woche“ vor Ostern gefeiert.

In Mexiko dauern die Feierlichkeiten vom Domingo de Ramos (Palmsonntag) bis zum Ostersonntag (7 Tage später) an. Während der ganzen Woche bleiben viele Geschäfte, Büros, Arztpraxen etc. geschlossen. Kinder und Studenten haben es besonders gut, denn meist ist nicht nur die gesamte Woche vor Ostern frei, sondern auch noch die Woche danach.

Bunte Girlanden verschönern das Straßenbild

Während dieser Semana Santa werden die Straßen mit bunten Girlanden geschmückt und es gibt traditionelle Speisen am Straßenrand zu kaufen, z.B. Capirotada. Dieser fleischlose „Brotauflauf“ hat ebenfalls eine Symbolik erhalten, denn seine Zutaten stehen für die Passion Christi: das Brot ist der Leib, die Soße das Blut, die Rosinen stehen für die Nägel, mit denen Jesus an das Kreuz genagelt wurde und die Zimtstangen für das Holz, aus dem das Kreuz gemacht war.

Am Gründonnerstag werden alle Altäre in den Kirchen mit dunklen Tüchern verhängt und auch die meisten Heiligenbilder und Jesusstatuen bleiben verdeckt. Außerdem ertönen ab Gründonnerstag bis Ostersonntag keine Kirchenglocken mehr und eine Tradition besagt, dass man an diesem Tag sieben Kirchen/Altäre besucht haben muss, was viele Familien auch tatsächlich tun.

Eindrucksvolle Prozessionen sind der wichtigste Bestandteil der Semana Santa

Am Karfreitag finden Prozessionen statt, die den Leidensweg Jesu darstellen. Am Vormittag sind diese noch farbenfroh und laut, am Nachmittag werden diese dann schweigsamer und trauriger.

Ein weiterer mexikanischer Brauch besteht darin, Judaspuppen aufzuhängen und diese dann am Karsamstag zu verbrennen beziehungsweise mit Feuerwerkskörpern zu sprengen.

Den Höhepunkt erreichen die Feierlichkeiten am Ostersonntag, wenn alle Tücher von den Altären wieder abgenommen werden und die Auferstehung Christi gefeiert wird. Es gibt ein großes Familienfest, bei dem gegessen, getanzt und gesungen wird.

Wer nicht allzu großen Wert auf die religiösen Bräuche und Prozessionen legt, nutzt die Feiertage für den Jahresurlaub, weil ja verhältnismäßig wenige Urlaubstage benötigt werden, um eine oder zwei Wochen am Strand zu verbringen. Dennoch wird der Urlaub während des Osterwoche wohl für die meisten der einzige im Jahr bleiben, denn Mexiko ist mit einem Durchschnitt von nur 13 freien Tagen pro Jahr eines der Schlusslichter der weltweiten Urlaubs-Statistiken.

Und wie feiert man in anderen lateinamerikanischen Ländern?

Auch in Peru fängt die Semana Santa schon am Palmsonntag an und es gibt im Laufe der Woche mehrere Prozessionen und es ist üblich, in die Kirche zu gehen. Je nach Stadt und Region gibt es bestimmte Bräuche und Traditionen, wie zum Beispiel in Tarma, wo Teppiche aus Blütenblättern die Straßen schmücken. Die bunten Blütenblätter werden kunstvoll gelegt, sodass sie Szenen und Motive aus den Anden darstellen. Später werden diese Kunstwerke wieder zerstört, wenn nämlich die Prozession über sie verläuft. In der Stadt Huaraz gibt es einen besonders krönenden Abschluss am Ostersonntag wenn hunderte von Vögeln freigelassen und bunte Feuerwerkskörper gezündet werden. Symbolisch steht dies für die Verbreitung der Guten Nachricht von Jesu Auferstehung.

In Cusco feiert man neben der Osterwoche außerdem noch den „Señor de los Temblores“ (Herr der Erdbeben). Die Tradition geht auf das Jahr 1650 zurück, als ein starkes Erdbeben Cusco erschütterte aber die Inka-Grundmauern der Paläste und Tempel blieben unversehrt, angeblich durch den Schutz einer Ölmalerei, auf der Christus abgebildet ist. Hier treffen Katholizismus und Inka-Religionen aufeinander und bis heute wird das Ereignis gefeiert, vor allem weil es sich 1950 bei einem erneuten Erdbeben genau so wiederholte.

Bunte Sägespäneteppiche in Antigua, Guatemala

Nicht mit Blütenblättern, sondern mit gefärbter Sägespäne, werden in Guatemala, in Antigua, kunstvolle Straßenteppiche geformt. Kinder und Erwachsene bleiben mitunter die ganze Nacht wach, um diese wunderschönen Straßendekorationen herzustellen. Neben Sägespäne werden auch Reis, Bohnen und regionales Obst und Gemüse benutzt. Größtenteils werden religiöse Motive dargestellt.

In Ecuador wird zur Semana Santa typischerweise die „Fanesca“-Suppe gegessen, die aus Kabeljau (wegen der katholischen Fastentradition, auf Fleisch zu verzichten), zwölf verschiedenen Hülsenfrüchten (wegen der zwölf Apostel) und Milch als Hauptkomponenten besteht. Eine besondere Bedeutung hat in Ecuador auch der „Miércoles Santo“, der Mittwoch vor Ostern. An diesem Tag findet in der Hauptstadt Quito eine Art Trauermarsch statt, bei dem eine große schwarze Fahne mit einem roten Kreuz herumgetragen wird. Früher gab es den Aberglauben, dass man im nächsten Jahr sterben würde, wenn man diese Fahne berührt.

Da geht es bei uns mit unserem Osterhasen auf jeden Fall weniger dramatisch zu… Wir wünschen allen unseren Lesern und Kunden schon mal Frohe Ostern und hoffen, dass die Eiersuche weder ins Wasser noch in den Schnee fällt!

 

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