Der Dresdener Kodex: ein bibliophiler Schatz und Schlüssel zum Wissen der Maya

Dresdener Kodex
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Was hat Dresden mit den Maya zu tun?

Eine Mexikanische Besucherin sagte bei ihrem Besuch vor einigen Jahren in der Sächsischen Landesbibliothek in Dresden: „Wir kann sagen traurig, weil die Espanier haben alles verbrannt. Ist wie die Pilger für die katholische Kirche, wir suchen immer Paris, in Madrid, überall wo, und ich hab gelesen, dies ist die schönste von allen. Und ich freu mich, dass ist hier in guten Händen. Schade, dass nicht alle Mexikaner können nach Dresden kommen und kucken diese Wunder“.

Insgesamt drei Maya-Handschriften – bezeichnet als Kodizes – sind der Welt erhalten geblieben: einer, der kürzeste ist am schlechtesten erhaltene und liegt in Paris, der Pariser Kodex. Der umfangreichste und wahrscheinlich auch jüngste ist der Madrider Kodex. Der schönste aber und vielleicht auch am besten erhaltene ist der Dresdener Kodex, der in der SLUB (Sächsiche Landesbibliothek/ Staats- und Universitätsbibliothek), inzwischen auch digital im Netz zu finden unter www.slub-dresden.de

Nur das Dresdner Dokument enthält einen Kalender und ein Apokalypse-Bild, auf dem eine Art Sintflut, begleitet von mythischen Drachengestalten, zu sehen ist. Die Handschrift gliedert sich in mehrere Teile.
Teile der Handschrift sind nur schwarz weiss, dann gibt es welche, wo das Zahlensystem der Maya gut sichtbar ist, durch Striche und Punkte, also in rot und in schwarzer Farbe, und dann gibt es wieder Blätter, die sehr viele Zeichen und farblich unterlegte Bilder enthalten, die an Comics erinnern.

 

Die Schrift ist nach Einschätzung der Bibliothek eine der bedeutendsten Zeugnisse vorspanischer Zeit in Amerika.
Sie besteht aus 39 Blättern aus Feigenbaumrinde, die zusammen 3,50 Meter Länge erreichen. Der Codex zeigt Hieroglyphen, Bilder und Symbole, mit denen Maya-Priester ihr Wissen über Krankheiten, Erntezeiten, religiöse Handlungen, Opferungen und Astronomie der Nachwelt erhielten. Der Kalenderteil konnte Ende des 19. Jahrhunderts von dem Dresdner Bibliothekar Ernst Wilhelm Förstemann entschlüsselt werden.

Im Jahr 1739 gelangte das Werk nach Sachsen. Damals erwarb der kurfürstlich-sächsische Hofkaplan und Bibliothekar Johann Christian Götze den Codex für die Dresdner Bibliothek aus dem Besitz eines Privatmannes in Wien, erst im 19. Jahrhundert wurde er als Handschrift der Maya erkannt. Das Original darf aus konservatorischen Gründ nicht berührt, bewegt oder transportiert werden.
Es befindet sich in einem temperierten Glaskasten in der Schatzkammer der Staatsbibliothek und kann dort besichtigt werden.

Dresdener Kodex 2

Dresdener Kodex 

Jährlich strömen rund 4000 Gäste nur wegen der alten Maya-Handschrift in die Bibliothek, in diesem Jahr werden es sicherlich noch mehr sein. Denn laut Interpretation des „Weltuntergangs-Kalender“ fällt die Apokalypse auf Freitag, den 21.12.2012.

Aber das ist eine Prophezeiung, die jeder wissenschaftlichen Grudlage entbehrt. Vielmehr endet am 21. Dezember 2012 das 13. bak’tun, ein Zyklus von 144.000 Tagen, also 400 Jahren, in dem wir uns nach Maya-Zeitrechnung derzeit befinden, aber der Kalender endet nicht. Bibliotheksdirektor Bürger sieht dem Datum gelassen entgegen und gibt sich optimistisch: „Wir werden für diesen Tag eine Survival-Party organisieren.“ Das scheint mir ein guter Veranstaltungstipp zu sein, um vorher den berühmten Kodex zu besichtigen, in die Maya-Welt einzutauchen und anschließend eine tolle Party zu feiern. Also auf nach Dresden!

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