Der weiße Affe – Musik aus Veracruz: Ein Auszug aus dem Mexiko-Buch von Jürgen Neubauer

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Ulrike

Hallo, ich bin Ulrike. Ich arbeite seit 2009 bei MEXICO MIO. Hier schreibe ich über Aktuelles und Besonderes aus Mexiko. Wenn ihr Fragen habt oder meine Reiseberatung in Anspruch nehmen möchtet, hinterlasst einfach einen Kommentar oder schreibt mir eine Email an ulrike@mexico-mio.de.

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Wir freuen uns riesig, dass der Autor Jürgen Neubauer uns einen Auszug aus seinem Buch „Mexiko. Ein Länderporträt“ für unseren Blog zur Verfügung gestellt hat. Viele Worte wollen wir gar nicht verlieren … lest hier die Erzählung zu einem Son-Musiker und dem weißen Affen (ein bisschen Gänsehaut-Gefühl ist inklusive):

Gilberto Gutiérrez Silva ist einer der bekanntesten Musiker des Son Jarocho, der typischen Musik aus dem Bundesstaat Veracruz, und gilt als einer seiner Wiederentdecker. Er kam Ende der fünfziger Jahre in einem Dorf namens Tres Zapotes rund drei Stunden südlich der Hafenstadt Veracruz zur Welt. Tres Zapotes liegt zwischen den urwaldbewachsenen Vulkanen der Tuxtlas und den Zuckerrohrfeldern der Küstenebene, in einer Region der Tümpel, Sümpfe und Mangroven. Die Olmeken, das älteste Kulturvolk Mexikos, gründeten hier vor mehr als dreitausend Jahren eine Siedlung, und in einem ihrer rituellen Hügel wurde der monumentale Steinkopf gefunden, der heute auf dem Platz von Santiago Tuxtla zu bewundern ist. Hier treiben die Chaneques ihr Unwesen, die unheimlichen Geisterwesen der olmekischen Vorfahren, die ahnungslose Wanderer in den Sumpf locken. In dieser abgelegenen Urwaldregion ist bis heute die Magie der Hexen und Heiler lebendig, in der sich Traditionen der Ureinwohner und der afrikanischen Sklaven vermischen. Hier lernte Gilberto als Kind den Son kennen.

»Meine Großmutter war eine Heilerin und hatte einen kleinen Laden. Sie hat die Jarana gespielt, deswegen waren die Lieder immer in meiner Familie präsent.« Diese Musik sollte ihn nicht mehr loslassen.

»Als ich sechzehn war, habe ich angefangen, mit meinem Bruder José Ángel Son zu spielen«, erzählt Gilberto weiter. »Ich habe ein bisschen Jarana gespielt und ein paar Sones gekannt. Wir hatten immer wieder Auftritte, und irgendwann haben wir beschlossen, professionell Musik zu machen.«

Kurz danach gründeten die beiden Brüder die Gruppe Mono Blanco. Den Namen – zu deutsch »weißer Affe« – liehen sie sich von einem Hügel in der Nähe des Hexendorfs Catemaco in den Tuxtlas, beziehungsweise von einem Dämonen, der in einer Höhle unter diesem Hügel lebt. Der weiße Affe streift nachts durch die Wälder, spielt Gitarre und singt. Er feiert gern, und es soll vorkommen, dass er sich kurz vor Sonnenaufgang unter die Musiker mischt.

Kurz nach der Gründung der Gruppe hatte Gilberto bei einem Besuch in Tres Zapotes eine entscheidende Begegnung. Er lernte den 85-jährigen Arcadio Hidalgo kennen, einen Jaranero vom alten Schlag. Gilberto war elektrisiert und lud Don Arcadio ein, zusammen mit Mono Blanco aufzutreten. Von ihm hörten er und sein Bruder sich längst vergessene Sones ab.

Die Gruppe spielte in Kneipen, Kulturzentren und auf Festivals in Mexiko, Veracruz und anderen Großstädten und nahm Platten auf. Mit dem wachsenden Interesse an der Weltmusik wurde die Gruppe auch immer öfter zu Musikfestivals in den Vereinigten Staaten und Kanada eingeladen.

Auszug aus dem Buch Mexiko. Ein Länderporträt von Jürgen Neubauer. Copyright © 2012 Jürgen Neubauer.

Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie das Buch hier bestellen:

Besucht auch den Blog von Jürgen Neubauer.

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