Romantipp: América von T.C. Boyle

2,2 min read|Published On: Mittwoch, 12. Mai 2010|By |1 Comment on Romantipp: América von T.C. Boyle|
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Ulrike

Hallo, ich bin Ulrike. Ich arbeite seit 2009 bei MEXICO MIO. Hier schreibe ich über Aktuelles und Besonderes aus Mexiko. Wenn ihr Fragen habt oder meine Reiseberatung in Anspruch nehmen möchtet, hinterlasst einfach einen Kommentar oder schreibt mir eine Email an ulrike@mexico-mio.de.

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Ein amerikanisch- mexikanischer Roman

Der Roman „América“ von T.C. Boyle fiel mir durch Zufall in die Hände. Ohne den Autor und seine Werke näher zu kennen, entschied ich mich für diese Reiselektüre. In América geht es um ein illegal aus Mexiko eingewandertes Paar, das in den USA sein Glück finden möchte. Candído überquert seit vielen Jahren regelmäßig die Grenze zu den USA, um bei Feld- und Gartenarbeit Geld zu verdienen und mit Ersparten nach Tepoztlán in Mexiko zu seiner Frau. Als diese ihn verlässt, fasst er den Entschluss, mit seiner neuen Freundin América in den USA zu leben. América ist schwanger, als Sie endlich in Kalifornien ankommen und ihr provisorisches Zuhause unter freiem Himmel in einem kalifornischen Canyon in der Nähe von Los Angeles beziehen.

Doch der Aufethalt der beiden illegalen Einwanderer steht unter keinem guten Stern: Candído wird von einem Auto angefahren. In dem Auto sitzt Delaney, ein Naturliebhaber, der seit zwei Jahren mit seiner Frau und deren Sohn in einer Wohnanlage oberhalb des Canyons wohnt. Der Unfall ist nur der Beginn einer Reihe von Tragödien, die die beiden Migranten erleiden müssen. Immer wieder begegnen sie zufällig Delaney und seiner Familie. Während Delaney und seine Nachbarn ihr Wohngebiet mithilfe einer Mauer und eines Wächters immer stärker von der Außenwelt abschotten wollen, versuchen Candído und América zu überleben und Geld zu verdienen um eine eigene Wohnung für sich und das Baby mieten zu können.

América von T.C. BoyleT.C. Boyle schildert die Lage von Candído und América dramatisch – Gewalt, Hunger, Verzweiflung, Vergewaltigung, Waldbrand und viele andere Katastrophen werfen die beiden immer wieder zurück und sie kommen ihrem Traum von einer eigenen Wohnung kein Stück näher. Gleichzeitig zeigt Boyle, wie bedroht sich die US-Amerikaner von den mexikanischen Einwanderern fühlen. Rassismus und irreale Ängste kombinieren sich zu einer explosiven Mischung, der sich selbst Delaney – der sich eigentlich als liberal und tolerant versteht – nicht entziehen kann.Die Situation der illegalen Einwanderer aus Mexiko und den anderen lateinamerikanischen Staaten in den USA ist nicht einfach. Im Gegenteil: die ständige Angst vor dem Entdeckt-werden und einer Abschiebung sowie die unsichere Arbeits- und Lebenssituation sind zermürbend. Aber T.C. Boyle übertreibt meiner Meinung nach an mancher Stelle mit den Tragödien, die Candído und América widerfahren. So wird der eine oder andere Leser die Geschichte doch nur wieder unter „Fiktion“ verbuchen.

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