Taco-Zauber in Mexiko-Stadt – Eine kulinarische Liebeserklärung
AUTORIN
Marlen
Hallo, ich bin Marlen. Ich bin Geschäftsführerin bei MEXICO MIO. Hier im Blog nehme ich euch zu meinen Reisen in mein Lieblingsland Mexiko mit. Ab und zu berichte ich auch von guten Büchern oder gebe euch Reisetipps. Bei deiner persönlichen Reiseplanung bin ich dir gern behilflich - schreibe mir einfach eine Email an marlen@mexico-mio.de oder rufe an!
Nach all den spirituellen, kreativen und künstlerischen Momenten meiner Reise durch Mexiko wurde mir zum Schluss noch ein echter Bonus geschenkt: eine letzte Nacht und fast ein ganzer Tag in Mexiko-Stadt, bevor am Abend mein Rückflug ging.
Und diese zusätzliche Zeit widmete ich ganz der kulinarischen Seele Mexikos – genauer gesagt: den Tacos.
Taco-Tour im Lichtermeer der Metropole


Am Abend traf ich mich mit Rubén, einem befreundeten Guide, der die Stadt kulinarisch wie seine Westentasche kennt, und der Taco-Tour Gruppe. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zur Colonia Roma Sur, einem hippen Viertel südlich von Roma Norte, bekannt für gutes Essen, Bars und eine lebendige Streetfood-Szene. Unsere Intention: die Suche nach den besten Straßenständen – begleitet vom Lichtermeer der Großstadt und dem lebhaften Treiben auf den Straßen.
In wenigen Stunden kosteten wir uns durch mehrere Stände – jeder davon mit eigener Handschrift, eigenem Stil, eigenen Aromen. Während ich mich auf vegetarische Varianten konzentrierte – etwa mit Pilzen, Kaktusblättern, Zucchiniblüten oder Bohnen – genossen die anderen Gäste klassische Füllungen wie „suadero“ (geschmortem Rind), „carnitas“ (langsam gegartem Schwein) oder „al pastor“ (mariniertem Schweinefleisch vom Drehspieß mit Ananas). Die Vielfalt war beeindruckend, und jede Kombination hatte ihren ganz eigenen Charakter.


Besonders beeindruckt hat mich unser Stopp bei Los Parados – einem der Taco-Stände mit offizieller Michelin-Empfehlung 2024 in der Colonia del Valle. Dieser gehört zu den besten Adressen für Streetfood in Mexiko-Stadt.
Die Auswahl war riesig: Von Tacos al Pastor über Arrachera (Rindfleisch) bis hin zu Chorizo (Schweine-Wurst) oder Costilla (Schweinerippchen) – jeder fand seinen Favoriten. Und auch als Vegetarierin wurde ich fündig: zum Beispiel mit Champiñones con Queso (Champignon mit Käse). Ein echtes Erlebnis für den Gaumen!
🌮 Taco – mehr als nur Streetfood
Der Ursprung des Tacos reicht bis in die Zeit der Azteken zurück. Bereits damals wurden Maistortillas mit verschiedenen Füllungen belegt – etwa mit Bohnen, Avocados oder Fisch. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich regionale Varianten, beeinflusst durch Kolonialisierung, Migration und lokale Zutaten.
Heute ist der Taco das wohl bekannteste Symbol der mexikanischen Küche – wandelbar, allgegenwärtig und tief in der Alltagskultur verankert. Von einfachen Straßenständen bis hin zu mit Michelin-Sternen ausgezeichneten Konzepten steht der Taco für Geschmack, Kreativität und Tradition.


Tacos del Canasta – Ein Abschiedsgruß von Mexiko
Auch mein letzter Vormittag hatte noch eine Überraschung parat. Nach dem Besuch des Währungsmuseums und der beeindruckenden alten Post im Centro Histórico führte uns Rubén noch einmal zu einem echten Klassiker der mexikanischen Streetfood-Kultur: den Tacos de Canasta – wörtlich übersetzt: Tacos aus dem Korb.
Am schlichten Stand “Taqueria El Flaco”, mitten im städtischen Treiben, genoss ich diese beliebten, vorbereiteten Tacos, die aus einem dampfenden Korb serviert werden. Gefüllt mit Kartoffeln, Bohnen oder chicharrón (Schweinebauch) einfach gehalten und doch so charaktervoll – wie eine letzte Umarmung, bevor man aufbricht.


Was ich an diesem Tag lernte: Auch Essen ist eine Form der Arte Popular. Die Taco-Stände erzählen Geschichten – von Tradition, von Migration, von Identität. Jeder Stand ist ein kleiner kultureller Mikrokosmos. Und jede Füllung ein Kapitel der mexikanischen Seele.
Tacos de Canasta – Der versteckte Star unter den Tacos
Tacos de Canasta – wörtlich „Tacos aus dem Korb“ – sind gefüllte, gedämpfte Tacos, die traditionell in großen Körben warmgehalten und auf der Straße verkauft werden. Die Füllungen sind meist einfach, aber geschmackvoll – z. B. Kartoffeln, Bohnen, chicharrón (knusprige Schweineschwarte) oder adobo.
Die würzige Adobo-Sauce – eine Marinade aus Chili, Knoblauch, Essig und Gewürzen – ist dabei ein zentrales Element: Sie wird über die gestapelten Tacos gegossen und sorgt für den typischen Geschmack und die saftig-weiche Konsistenz.
Besonders bekannt wurden sie durch die Netflix-Serie „Taco Chronicles“, in der auch Lady Tacos de Canasta vorgestellt wird – eine queere Straßenverkäuferin aus Mexiko-Stadt, die mit Charisma und ihrer rituellen Verkaufsweise („¡Tacos, tacos de canastaaaa!“) begeistert.
Mein positives Fazit
Was mir besonders positiv auffiel: Ich habe alles bestens vertragen. Viele Straßenstände sind familiengeführt und sehr professionell organisiert. Die Idee, dass Streetfood automatisch „unsicher“ sei, trifft hier definitiv nicht zu – wer sie meidet, verpasst echten Genuss.
Hasta luego, Mexiko! Meine Reise endete mit einem Feuerwerk der Sinne. Tacos auf der Straße zu essen, mit Blick auf das pulsierende Leben dieser faszinierenden Metropole, war der perfekte Abschluss für eine Reise, die weit über das Kulinarische hinausging.
Wenn du mehr über die spirituelle und kreative Seite Mexikos erfahren möchtest, schau gern in die anderen beiden Artikel dieser Serie:
👉 Teil 1:
Temazcal und Limpia – Wenn Mexiko dein Herz berührt
Eine Begegnung mit Ritualen, Reinigung und innerer Einkehr.
👉 Teil 2:
Arte Popular – Mexikos kreative Seele
Straßenkunst, Alebrijes und eine künstlerische Annäherung an Mexikos Identität.
Danke, dass du mich begleitet hast – und wer weiß, vielleicht verfällst du auch bald dem Taco-Fieber.
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