Weihnachten in der Karibik

7,3 min read|Published On: Mittwoch, 15. Januar 2020|By |0 Comments on Weihnachten in der Karibik|
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Ireen

Ireen war eine langjährige Kollegin und Geschäftsführerin der MIO TOURS GmbH. Sie hat familiäre Bindungen in Mexiko und berichtete euch hier über Nachrichten aus ihrem Lieblingsland sowie eigene Reiseerfahrungen.

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Eine vierköpfige Familie (4 Erwachsene) verbrachte ihre Weihnachtsferien auf der Halbinsel Yucatán. Hier erzählen sie von magischen und unvergesslichen Momenten in Cenoten, besuchen Flamingos und tauchen spirituell in die Maya-Kultur ein.
Auch Kritik am Tourismus und den resultierenden Problemen werden stellenweise deutlich.

22.12.19: Ankunft morgens um acht. Die Flüge verliefen alle entspannt und ruhig. Keine Verspätungen. Nur die Immigrationsbehörde in Mexico City sehr grimmig, aber das gehört wohl zu deren Job. Der Koffer meiner Tochter war nicht dabei, kam dann aber bereits am gleichen Nachmittag.
Der Empfang im Hotel Julamis war sehr nett: erstmal frühstücken, dann einchecken. Nachmittags und abends ein bisschen durch Mérida gebummelt, um den Ort kennenzulernen. Und gleich am ersten Abend authentisch mexikanisch gegessen.

23.12.: Gleich um 9 Uhr pünktlich zum Ausflug nach Celestún abgeholt worden. Humorvoller, netter Guide. Bootstour über die Lagune, herrlich erfrischend! Und ganz anderer Seegeruch als in Europa. Das Wasser der Lagune bräunlich-rosa schimmernd, wohl wegen der kleinen Krebstierchen, die die Flamingos so gerne fressen und denen sie ihre Farbe zu verdanken haben. Wir beobachteten Flamingos, Pelikane und wieder an Land Waschbären. Leider, oder vielleicht doch gottseidank (?) keine Krokodile in den Mangroven gesichtet, aber Termitenhügel und unterirdische Flussquellen, die an der Oberfläche sprudelten. Nachmittags zurück im Hotel auf der Dachterrasse gechillt und abends wieder gut gegessen.

24.12.: Wow! Weihnachten in tropischen Gefilden! Gleich morgens die Fremden Schreie der Vögel registriert und mit dem Fernglas beobachtet. Nach einem guten Frühstück würden wir vom Fahrer abgeholt, der uns zu den Cenoten von Santa Barbara bringen sollte. Dort angekommen, führen wir mit dem Rad anstatt mit dem Pferdewagen von Cenote zu Cenote, und waren dabei immer um eine Nase vorn vor den anderen und hatten die jeweilige Cenote etwas länger nur für uns. Was für unsagbare Naturerlebnisse! Mir war es, als würde ich eine Kathedrale betreten: das Licht, die Stille und nicht zuletzt die Andacht, die sich ganz automatisch einfindet. Verständlich, dass viele dieser Orte den Maya heilig waren und es noch immer sind.

Am Abend dann das legendäre Weihnachtsbuffet von Alex, dem Hotelbesitzer. Es fehlte an nichts, und wir fühlten uns herzlich angenommen. Ein sehr netter Abend mit Hotelgästen und Freunden der Hotelbesitzer.

25.12.: Abschied von Mérida. Um acht Uhr Aufbruch mitsamt dem Gepäck in Richtung Chichen Itza, um diesen Ort möglichst früh zu besichtigen. Das klappte soweit ganz gut, obwohl schon am frühen Vormittag sehr viel los war. Aber wir hatten einen sehr netten und wissenden Guide, der uns viel Kultur vermitteln konnte. Die Anlage an sich ist riesig, aber auch sehr spannend.

Auch am 25.12.: Nach einen zügigen Mittagessen die Weiterfahrt zur Fähre, die nach Holbox übersetzt. Klappte allles gut, nur schmunzelten wir über den Holbox Express, der eher gemächlich zur Insel übersetzte. Einchecken in unserem Hotel, wir sind sehr angetan vom Tierra del Mare! Sehr sauber, sehr ruhig, obwohl zentral gelegen und wunderschön!

Am 26.12. mieteten wir uns Fahrräder und erkundeten die Insel gleich nach dem Frühstück. Es hatte offenbar dort sehr viel geregnet, alle Straßen waren überschwemmt und es war schwer durchzukommen. Den Besuch von Punta de Coco mussten wir gänzlich aufgebender durch hüfthohes Strassenwasser waten.

Für den 27.12. buchten wir noch ganz spontan ein Nachttour ‚Bioluminiscensia‘ – das fluorisierende Plankton. Was für ein Erlebnis! In wilder Fährt ging es mit dem Golfcar durch die Nacht, wir blieben einmal in den Überschwemmungen stecken, kamen dann aber doch am Punta de Coco an, wanderten in stockfinsterer Nacht nochmals 15 Minuten und kamen zu der Lagune, die das Plankton beinhaltet. Über uns der klare Sternenhimmel mit intensiver Leuchtkraft, vor uns im Wasser tausend kleine neonblaue Sternchen, als würden hunderte von Wunderkerzen im Wasser glühen. Unvergesslich!

Ansonsten erfreuten uns die lässige Atmosphäre der Insel und die bunt bemalten Häuser.

Aber auch Wermutstropfen: Wir stellten uns vor unserer Ankunft ein Bioreservat vor, in dem man besonders auf die Erhaltung der Natur achten würde. Leider erwiesen sich die Golfcars als nicht elektrisch, sondern Benziner! Und das Verkehrsaufkommen, besonders auch am Strand, war groß. Wir fanden auch etliche Stellen mit illegal entsorgtem Abfall. Die überschwemmten, schlammigen Straßen machten den Gesamteindruck nicht gerade besser. Umso schöner, dass unser Hotel eine einzige ästhetische Oase war.

Und wir waren froh, dass wir das Hotel Villas Flamingos nicht mehr bekommen hatten, denn in diesem Hotelbereich gab es am Strand ein massives Problem mit den Braunalgen, die sich auftürmten, stanken und deren die Reinigungsleute kaum Herr werden konnten.

Am 29.12. vormittags sollte dann die Tour zu unserer letzten Etappe, dem Royal Tulum Catalonia, weitergehen. Irgendwie war dann der Wurm drin: zwar wurden wir rechtzeitig von unserem Hotel zu Fähre gebracht, aber der Fahrer vergass, uns die Tickets zu übergeben. Da mein Sohn den Transfer von einem anderen Hotel aus hatte, dachten wir, wir würden dann die Tickets erhalten, wenn er mit seinem Fahrer käme. Leider wurde unser Sohn vergessen, er musste 2 x bei der Transportfirma anrufen, um überhaupt abgeholt zu werden, mit größerer Verspätung, sodass wir die geplante Fähre nicht mehr nehmen konnten. Somit verspäteten wir uns, sehr zum Ärger des Guides auf der anderen Seite, der auf uns wartete und verstimmt war, als wir endlich ankamen. Zwar hatten Leute der Transportfirma auf Holbox Ihre Fehler bestmöglich versucht zu korrigieren, aber es war schon recht stressig für uns.

Das Hotel Royal Tulum Catalonia ist sehr schön gelegen, und die Hotelanlage an sich ist hübsch gestaltet. Der Park, der sich durch den gesamten Hotelkomplex zieht, ist mit all seinen Tieren wie Nasenbären, Yucatanblaurabe und Leguanen sehr hübsch und unterhaltsam.

Leider aber haben die Zimmer bessere Tage gesehen: Zwar sauber und groß, aber zerbeulte Lampenschirme, ein abfallender Türgriff an der Balkontür und entweder zu weiche oder aber durchgelegene Matratzen. Was uns ebenfalls nicht so zusagte, war das Essen. Man kann es als ‚okay‘ bezeichnen. Zwar werden 7 verschiedene Restaurants angepriesen. Schnell aber erschließt sich dem aufmerksamen Gast, dass diese Restaurants alle aus ein und derselben Großküche, die sich im Anschluss am Frühstückssaal befindet, beliefert werden. Man versucht internationale Gäste zufrieden zu stellen, aber mit einem ‚Einheitsbrei‘. Was dann aber doch noch positiv anzumerken ist, war das Silvesterbuffet, das nichts zu wünschen übrig ließ.

Aber wir genossen die Anlage, den Strand und machten noch einen Schnorchelausflug mit dem Boot.

Und am 30.12. hatten wir dann das Erlebnis der Maya-Nacht mit den Reinigungsritualen eines Schamanen, der Schwitzhütte und dem anschließend Baden in der Cenote. Das war alles sehr beeindruckend und wird unvergessen bleiben. Auch wenn meine erwachsenen Kinder etwas frotzelten, dies sei doch nur für die Touristen arrangiert, so ist dies dennoch ein winzig kleiner, möglicher Einblick in die Maya-Kultur und deren Respekt vor den Naturelementen.

Übrigens möchten wir Ihnen als unser Reisebüro, folgende Bitte zukommen lassen:

Zwar gab es wenig Belästigung durch Braunalgen, aber wesentlich schlimmer: Jeden Tag auf‘s Neue wurden Unmengen an Plastik an diesen wunderschönen Strand gespült. Wir trafen einmal auch auf Müllsammler, die große Plastiksäcke füllten. Wir halfen auch mit zu sammeln. Aber es ist entmutigend zu sehen, wie gleich am nächsten erneut viele Plastikteile angeschwemmt worden waren. Die Hotels sollten an ihre Gäste appellieren: wer gerne einen Einsatz erbringen möchte, der könnte an der Rezeption einen Plastiksack zum Einsammeln erhalten und den gesammelten Abfall dann wieder irgendwo abliefern. Somit würde man das Problem auch besser in das Bewusstsein der Gäste bringen. Wegschauen ist keine gute Strategie, und wir sind uns sicher, dass viele Gäste gerne helfen würden, wenn man die Utensilien dazu bereitstellt.

Wir genossen die restliche Badetage noch sehr. Leider konnten wir am letzten Tag vor unserem Rückflug das Meer nicht mehr für die geplanten Aktivitäten wie SUP und Schnorcheln nutzen, dass sehr stürmisch wurde.

Aber ohne Frage: Wir hatten einmalige Naturerlebnisse, Einblicke in den Alltag der Bevölkerung und Mexico ist ein wunderschönes Land. Ach ja, wir kommen vielleicht noch mal wieder, dann gerne wieder mit der hervorragenden Planung von Mexico Mio!

Ihre Gabriele und Familie

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