2. Teil Reisebericht: Mit dem Mietwagen unterwegs in Yucatan

Im ersten Part, den Mexico City Teil habe ich Euch ja erzählt, wie es uns in der Hauptstadt ging. Nun sollt Ihr auch alle lesen können, wie es uns weiter ergangen ist.

Hacienda Chichen Resort

Hacienda Chichen Resort

Am Montag, den 24.3. sollte es auch schon wieder weiter nach Cancún gehen. Mit dem Taxi war es am Morgen gerade mal eine halbe Stunde vom Hotel Holiday Inn Zocalo zum Flughafen in Mexico City. Wir dachten schon, dass wir sehr viel Zeit für die Anfahrt aufgrund der Rushhour einplanen müssen, aber der Verkehr war glücklicherweise nur in die andere Richtung zäh. Mit der Lowcost Airline Volaris ging es super fix und günstig nach Cancún. Hier nahmen wir unseren Mietwagen in Empfang und vor uns stand eine 9 tägige Mietwagenrundreise. Da es nun schon Mittag war, entschlossen wir uns die Couta (bezahlbare Strasse) von Cancún nach Chichén Itzá zu nehmen. Bei der Mietwagenstation erzählten sie uns, dass man so eine halbe Stunde einsparen würde, da man nicht die kleinen Dörfer durchfahren musste und sich damit zahlreichen Topes (Bodenschwellen)

erspart. Der Preis dafür war ordentlich. Stolze 326 Pesos (ca. 18 Euro) haben wir bezahlt. Ob sich das gelohnt hat, mag ich zu bezweifeln. Die Strasse war extrem wenig befahren und damit etwas unheimlich und für den Preis hätte man eigentlich einen besseren Zustand erwartet. Da haben wir an den weiteren Tagen wesentlich bessere Strassen für lau erfahren. Aber nun gut wir wollten schnell in die Hacienda Chichen Itza fahren und an den Pool.

Und das war wirklich super. Hier haben wir dann unseren Nachmittag auf der Sonnenliege am Pool verbracht. Inmitten des grünen tropischen Garten des Hotels.
Am Abend gab es ein romantisches Abendessen im Hotelrestaurant.

Unterwegs in Chichén Itzá

Die Hacienda liegt nur wenige Gehminuten vom Osteingang der archäologischen Ausgrabungsstätte entfernt. Um 8 Uhr waren wir dann schon am nächsten Morgen am Eingang und das war der perfekte Zeitpunkt, um Chichen Itza zu entdecken. Denn am Morgen gibt es nur wenige Touristen dort – die vollen Touribusse rollen dann gegen 10-11 Uhr an. Leider hatten wir etwas diesiges Wetter, so dass wir nicht die Traumfotos mit der Kukulkán Pyramide und einem wolkenlos, blauen Himmel schiessen konnten. Aber somit waren die Temperaturen auch einigermassen erträglich, denn viel Schatten gibt es hier leider nicht auf dem Gelände. Vor Ort hätten wir uns auch einen Guide anmieten können. Das kostet 750 Pesos (ca. 42 Euro).

Unterwegs in Chichén Itzá

Ja was soll man über Chichén Itzá berichten. Es besticht mit seiner Größe und da es nun mal ein neues 7. Weltwunder ist, ist es ein beliebtes Ausflugsziel für die Badegäste von der Riviera Maya Küste. Die Ausgrabungsstätte ist aus der Nachklassik und somit nicht mehr so aufwendig gebaut, wie z.b. Uxmal. Und es hat bei weitem nicht so eine fantastische Lage, wie Palenque, was mitten im Dschungel liegt. Trotzallem sollte der Besuch von Chichén Itzá bei einer Mexiko Reise nicht fehlen, damit man eben ein paar Vergleiche anstellen kann und  die Kultur der Maya besser kennenlernt. Es ist auch nicht so, dass wenn man nur Chichén Itzá gesehen hat, man kenne jetzt die Kultur der Maya. Da gibt es auf der Halbinsel Yucatan und Chiapas noch wesentlich mehr zu entdecken.

Baden in der Cenote Yokdzonot

Nach dem Besuch von Chichén Itzá ging es noch mal kurz in den erfrischenden Hotelpool und weiter gen Izamal. Auf den Weg dorthin (auf der kostenfreien Strasse) hielten wir noch an der Cenote Yokdzonot. Auf der ganzen Halbinsel Yucatan gibt es unzählige dieser Kalksteinlöcher. Es gibt sie unterirdisch oder wie in diesem Fall hier offen. Für 60 Pesos pro Person (ca. 3,50 Euro) ging es in die gepflegte Anlage. Vor uns lag die erste Cenote unserer Reise. Ihr Durchmesser war wohl 40 m und 22 m ging es von der Kante ins kühle Nass. Man hätte ihr auch Mittagessen können, wir entschieden uns aber weiter zu fahren. Unser nächster Stopp war das Pueblo Magico Izamal. Das schöne hier – alle Häuser sind ockergelb angemalt und strahlen mit dem blauen Himmel um die Wette. Wir schauten uns kurz das größte Konvent Yucatans an und mit dem Blick auf die Uhr stellten wir fest, dass es nun Zeit war weiter nach Mérida zu fahren.

Yucatans koloniales Erbe – die Hauptstadt Mérida

Koloniales Flair in Mérida

Im Vorfeld hatte ich ja einige Bedenken, wie es wohl so sein mag, ohne Navi in Mexiko mit dem Mietwagen zu reisen. Gerade die Anfahrt nach Merida hatte mir einige Bauschmerzen bereitet, da ich ja von meinen anderen Mexiko Reisen schon wusste, dass es eine recht große quirlige Stadt ist. Tatsächlich hätte ich mir diese Gedanken gar nicht machen müssen. Da Mérida schachbrettartig aufgebaut ist, war es mit der Anfahrtsskizze super einfach das Hotel zu finden. Nun kann ich vor meinen MEXICO MIO Kunden wirklich behaupten, dass man das auch noch auf die klassische Weise mit Anfahrtskizze und Karte bewerkstelligen kann.

Die Anfahrt war zwar leicht aber auf den Verkehr musste man schon wirklich achtgeben. Enge Strassen, viele Fussgänger auf der Strasse, hupende und drängelnde Kleinbusse machten es zu einer stressigen Angelegenheit. So waren wir froh, endlich das Hotel Casa del Balam erreicht zu haben. Nach der ruhigen Hacienda Chichén Itzá war es doch wieder etwas eigenartig in der Stadt zu sein. Mein Mann Enrico meinte neulich erst beim Austausch mit Freunden über unsere Mexiko Reise, dass er Merida deutlich stressiger als Mexico City empfand. Mir geht es immer ähnlich mit Mérida. Man kommt dort erst mal an und ist genervt vom Strassenverkehr im Zentrum (eine autofreie Innenstadt wäre mal eine Massnahme!!!), den Hängemattenverkäufern und den Bedienungen, die einem ins Restaurant bekommen wollen, aber irgendwann gewöhnt man sich an den Trubel und mag es dann eigentlich ganz gern. Meinen Kunden, die es im Urlaub jedoch eher ruhiger bevorzugen oder mit Kindern unterwegs sind, denen empfehle ich nicht ein Hotel in der Innenstadt sondern eher vor den Toren der Stadt. Hier gibt es ganz tolle Haciendas, wie z.b. die Hacienda Santa Cruz.

Auf dem Prachtboulevard Montejo in Mérida

In Mérida hingegen hat man zahlreiche Möglichkeiten für einen Restaurantbesuch und es gibt zig Läden mit Handwerkskunst. Bei dem diesjährigen Besuch ging es wieder ins Amaro Restaurant. Es gibt nichts schöneres als beim Essen mit toller live Gitarrenmusik begleitet zu werden. Am nächsten Abend besuchten wir auch wieder das altbewährte Restaurant La Casa de Frida. Hier gab es eine lustige Begebenheit mit einem süssen weissen Hasen, der durchs Restaurant hoppelte. Beide Restaurants werden von mir uneingeschränkt empfohlen.

Am Golf von Mexiko

Flamingos in Celstún

Heute ging es für uns nach Celestún. Die kleine Ortschaft liegt direkt am Golf von Mexiko und ist aufgrund seines Biosphärenreservats bei den Touristen sehr beliebt. Auch diese Anfahrt war leicht zu bewerkstelligen. Wir erkundigten uns noch mal im Hotel, welchen Weg wir zu fahren hatten. Und ein freundlicher Mitarbeiter zeigte uns in dem kostenlosen Magazin „Yucatan Today“ auf einer Umlandskarte die beste Route. Nach 1,5 Fahrt erreichten wir die Bootsanlegestelle von Celestún. Hier lernten wir ein deutsches Pärchen kennen und so charterten wir ein privates Boot. Der Preis lag bei 1200 Pesos (ca. 68 Euro). An der offiziellen Kasse hätte es übrigens auch nur etwas mehr gekostet, 1256 Pesos. Umso mehr Besucher vor Ort sind und man sich das Boot teilt, umso günstiger wird es natürlich für alle. Unser, leider etwas maulfaule Kapitän brachte uns ganz nah an die Flamingo-Kolonien ran. Wir hatten Glück, dass es im März/April davon tausende vor Ort gibt. Am Horizont sah man immer nur einen pinken Streifen. Neben den Flamingos sieht man natürlich auch noch viele andere Vögel und mit dem Boot fuhren wir auch noch an einen Mangrovenwald. Hier hätte man auch in einer kleinen Quelle baden können, aber wir wollten dann lieber zum Schluss im Golf baden gehen. Die Bootsfahrt dauerte 1 h und zum Mittagessen zog es uns an den Strand. Hier gibt es ein paar kleine Palapas, die alle frischen Fisch anbieten. Und nach einer Riesen Portion

Am Golf von Mexico

Meeresfrüchte-Cocktail mit Shrimps, Tintenfisch, Muscheln (sog. Mariscos) ging es dann auch ins Meer. Die Abkühlung tat super gut. Am Strand hatten wir gesehen, dass man hier auch mit dem Boot ins Reservat ablegen kann. Die Tour kostet dann 200 Peso – es wird dann aber gewartet, bis 8 Personen fürs Boot komplett sind und die Tour dauert dann wegen der längeren Anfahrt erheblich länger. Da die See an diesem Nachmittag auch etwas rauh war, war ich froh, dass wir nicht auf diesem Weg ins Biosphärenreservat gelangt sind, da wäre ich wohl sehr schnell seekrank geworden:-).

Auf dem Rückweg nach Mérida besuchten wir noch das kleine Maya Dörfchen Umán. Das hätten wir besser auf dem Hinweg besuchen sollen, aber am Ende ist man ja immer schlauer. Auf dem Hinweg wäre es wohl besser gewesen, da wir da gesehen hatten, dass Markttag ist. Dieser war am Nachmittag dann leider schon zu. Die gigantische Franziskaner-Kirche am Zocalo war dann leider auch schon geschlossen. Trotzdem war es ein super schöner Tagesausflug und wir fuhren wieder nach Mérida zurück. Das Pärchen, welches wir auf der Tour kennengelernt hatten, wohnte übrigens im Julamis. Da wir das Hotelito über MEXICO MIO verkaufen, haben wir die beiden natürlich bis zur Haustür gebracht und eine persönliche Besichtigung durchs Hotel bekommen. Der Schweizer Chef Alex zeigte uns die liebevoll restaurierten Zimmer und seine spektakuläre Terrasse. Von seinen Kochkünsten beim Frühstück hatten wir auch schon vorher viel Lobgesang gehört. Seine Gäste schwärmen von den selbst gebackenen Croissants am Morgen. Das Hotel hat mich auf jeden Fall überzeugt. Nur leider ist es mit seinen 8 Zimmern auch allzu oft schon ausgebucht:-(.

Nach nur 2 Nächten in Mérida sollte es auch schon wieder weiter gehen. Den Morgen nutzen wir noch für eine weitere Hotelbesichtigung – das Boutique Hotel Casa Lecanda stand ganz oben auf der Liste. Dieses kleine feine Hotel hat mich ebenso überzeugt. Der Innenhof ist wunderschön mexikanisch gefliest und die Zimmer sind so stillvoll eingerichtet. Es gibt einen kleinen Pool und das ganze Hotel wirkt wie eine Ruheoase. Das Hotelangebot in Mérida ist sehr groß – für jeden Geldbeutel gibt es hier was passendes.

Die alten Sisal Haciendas

Mit dem Mietwagen ging es dann wieder raus aus der Stadt. Nach nur wenigen Kilometern erreichten wir die ursprünglich gebliebene Sisal Hacienda Yaxcopil. Man fühlt sich wie

Zu Besuch in der Hacienda Yaxcopoil

in einem lebendigen Museum. Die Zimmer der Hacienda Besitzer sind noch allesamt original eingerichtet. Man spürt den Geist der Gesellschaft, als wenn sie gerade eben noch zu Tisch sass und nun nur mal kurz verschwunden ist. Das Gelände ist sehr gross. Ich spazierte durch den üppigen Garten während mein Mann sich den Dieselmotor anschaut, der früher die ganze Produktion der Sisalmaschinen in Gang setzte. Enrico war so begeistert von der Hacienda und der dazugehörigen Geschichtsstunde, dass ich ihm noch die restaurierte und nun als Luxushotel umfunktionierte Hacienda Temozon zeigen wollte.

Das ist ja auch der Vorteil mit dem eigenen Wagen, dass man so flexibel ist und sich auch mal was ausserhalb der Route anschauen kann. Von der km Anzahl waren es nur wenige km aber die Hacienda lag nun mal nicht an der gut ausgebauten MEX 180 sondern im Hinterland. Auf huckliger Piste erreichten wir das rote Haupthaus der Hacienda Temozon. Als „Tagesbesucher“ meldet man sich hier einfach an und bekommt eine Führung vom Personal übers Gelände. Hier erfährt man, wie das Leben früher einmal gewesen sein muss. Für die Arbeiter war es auf alle Fälle eins: sehr hart. Nach der kleinen 15min Besichtungungstour gönnten wir uns ein leckeres Mittagessen im Restaurant.

Uxmal

Von der Temozon ging es weiter nach Uxmal, wo wir gegen 15 Uhr ankamen. Am Eingang verhandelten wir mit dem Guide Antonio. Normalerweise kostet der Guide Service 750 Pesos, also knapp 42 Euro. Tatsächlich wollte er aber nur 400 Peso haben und wir sagten nicht nein. Er machte seinen Job sehr gut und sein Deutsch war auch hervorragend. Mit viel Leidenschaft brachte er uns die Geschichte der Anlage näher. Uxmal gefiel Enrico aufgrund der gut erhaltenen Masken und Fresken sehr gut. Er verstand gar nicht, warum nun eigentlich Chichén Itzá den Status eines Weltwunders erhielt, wenn es doch noch so viele schöne reich verzierte Anlagen gibt.

Der anstrengendste Part des Tages war dann die Weiterfahrt nach Campeche. Unser Guide Antonio erklärte uns noch mal den Weg dorthin und warnte uns vor den Schlaglöchern, bei den ersten Kilometer auf der Yuc 11. Wir hofften, dass sich die Piste irgendwann verbessert, aber tatsächlich waren es riesengroße Schlaglöcher bis nach Maxcanú. Ab dort fuhren wir wieder auf der gut ausgebauten MEX 180. Viele unserer MEXICO MIO Kunden fragen uns ja vorher, wie so die Strassenverhältnisse bei der Mietwagenrundreise sind. Ich muss sagen, dass wir auf hervorragenden kostenlosen Straßen gefahren sind. Eben nur bei diesem Stück mussten wir höllisch aufpassen. Daher sollte man ja auch nicht in der Dämmerung fahren. Die holprige Strecke fuhren wir glücklicherweise noch im Hellen, aber da es in Mexiko schon gegen 18 Uhr dämmert, kamen wir in Campeche auch tatsächlich erst im Dunklen, gegen 19.45 an. Dann war es leider auch etwas mühselig das Hotel zu finden aber auch das hatten wir dann gemeistert. Campeche begrüßte uns dann mit einer bezaubernden Altstadt. Unser Abendessen genossen wir am Zocalo, mit Blick auf die angestrahlte Kirche.

Wie unsere Mexiko Reise weiterging erzähle ich Euch demnächst hier.

Reisebericht Teil 3

Reisebericht Teil 4

marlen

Hallo, ich bin Marlen. Ich bin Geschäftsführerin bei MEXICO MIO. Hier im Blog nehme ich euch zu meinen Reisen in mein Lieblingsland Mexiko mit. Ab und zu berichte ich auch von guten Büchern oder gebe euch Reisetipps. Bei deiner persönlichen Reiseplanung bin ich dir gern behilflich - schreibe mir einfach eine Email an marlen@mexico-mio.de oder rufe an!

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